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![]() Small parts isolated and destroyed. Vor ein paar Stunden und mehr zufällig als suchend den Schalter für rebellschen "Scheiß-egal-Modus" wiedergefunden. Und ihn betätigt. Lächelnd. Small parts isolated and destroyed See the big boys play with their toys There is one thing I will never do Trust you.
Bis einer heult. ![]() Gut vorbereitet scheinen sie ja zu sein, zumindest sind die Pappschilder mit dem Bandnamen drauf bereits sorgsam von einem Roadie [der übrigens aussieht, als hätte er neulich erst mit "And You Will Know Us By The Trail Of Dead" o.ä. in einer eremitesk lauschigen Blockhütte über Monate(!) eine der Platten des Jahrhunderts aufgenommen und anschließend vergessen, sich umzuziehen und zu rasieren] auf der Bühne abgelegt, während die vier Burschen auf dieselbe stürzen, als müssten sie noch irgendeinen Bus erwischen. Kurz werden zeitgleich mit den ersten schrammelnden Akkorden die Schildchen hochgehalten ["Ja, wir sind, ganz in echt jetzt, TOKYO POLICE CLUB und keine weitere "Ich höre keinen Bass!", brüllt mir der Beste von allen ins eh' schon von der Vorband aufs Ärgste geschundene linke Ohr, "Och Gottchen, sind die niedlich!", die U. ins rechte. Der Sound ist wirklich nicht gerade glamourös, sondern, ganz clubnamenkonform, eher unterirdisch. Nun ja. Was soll's. Halb taub und ein bisschen hilflos grinse ich die beiden an und entdecke kurz darauf die Rückseite des inzwischen auf dem Boden liegenden "POLICE" Schildes. "GHOULS" steht in einer Art Horror-Graffiti-Schrift drauf und eigentlich wundert mich jetzt überhaupt nichts mehr (ich weise die U. noch kichernd auf die pragmatische Art der Jungs hin: "Ist bestimmt für'n Nebenprojekt."). Den bärtigen Roadie wundert hingegen schon was, denn in aller Seelenruhe schlurft er noch während des ersten Songs zur Bassbox und schaltet diese erst einmal ein. Der Sänger und Bassist, bis dato bereits wie verrückt auf sein Instrument eindreschend, lächelt verlegen ins Publikum - der Beste von allen ringt umgehend neben mir mit Lachtränen in den Augen um Luft und Beherrschung. Die vier Jungs [O-Ton ich(!) zur U.: "Meine Güte, die sind ja wirklich niedlich!"] zappeln und spielen - nein spielen und zappeln, als ginge es inzwischen um die ach so jungen Leben in themselves und - trotz des desaströsen Sounds - der sich leider auch im Verlauf des restlichen musikalischen Vortrags nicht nennenswert verbessert, komme ich einfach nicht umhin, bis zum bitter-süßen Ende durchzugrinsen. Zu schön einfach die Spielfreude, die zum Teil recht risikolastigen Show-Einlagen [-> Man möchte umgehend ein de facto mütterliches "Bis einer heult!" in den Raum werfen!], das unsicher lächelnde "Oh, this is so exciting for us!" des Sängers - alles, eben. Es gibt keine Zugabe, doch nur Minuten nach Konzert-Ende springt der Sänger wieder auf die und sofort wieder von der Bühne [ein absolut teenageskes "OOOOoooOOOHHH!", aufs Süßeste gehaucht von den weitaus jüngeren Damen im Publikum ist dabei nicht wirklich zu Überhören, geschweige denn unsererseits zu Überschmunzeln], um hinter den Merchandising-Stand zu hechten und Autogramme auf Eintrittskarten und die gar nicht mal so unschicken Band-Shirts zu geben. Wir drei - schon wieder ganz im "alte Säcke Modus" - beobachten noch ein bisschen die sich blitzartig bildende, hauptsächlich weibliche und zum Großteil wohl auch noch minderjährige Menschentraube und entscheiden uns dann für einen altersgemäßen, also eher unauffälligen Abgang. Im noch immer hartnäckigen Nieselregen bringen wir die U. nach Hause, bedanken uns artig für die dem Konzert vorangegangenen famosen Pesto-Nudeln, den Kaffee und den ganzen Rest und treten dann das letzte Stück Heimweg ins doofe Dorf an. Ich weiß nicht mehr, ob und was für Musik wir auf dem Rückweg gehört haben, auf jeden Fall war sie an sich ruhiger und entschieden leiser als das Vorangegangene. Als ich, mehr zufällig, auf die Uhr schaue, stelle ich mit einem süffisanten Grinsen fest, dass "der Rentnerclub dann ja auch noch vor zwölf ins Bett kommt, heute". "So lange der Rentnerclub abends überhaupt noch aus dem Haus kommt, ist ja immerhin alles im Lot.", wird mir ebenso schmunzelnd entgegnet und in der Hoffnung, dass das auch noch eine ganze Weile so bleiben wird, kuschele ich mich in meinen Sicherheitsgurt, lasse mich von meiner Knoblauch-Kaffee-Rotwein-Beck's-Fahne sowie einem beachtlichen Ohrenpfeifen zärtlich umspielen und halte ein kleines Nickerchen. Noch während des Eindösens erwische ich mich selbst, den kleinen Tokyoter Polizeiclub ermahnend: "Und Jungs: Den Rest der Woche keinen Schluck Red Bull mehr, irgendwann tut sich noch wirklich einer weh!"... ![]()
Verdammt, wie war das gleich noch... Search request: rebella doe Search request: dings [ File under: Na, dings, da. Sie wissen schon, das... haaach ... die... nein, das... nee - es liegt mir auf der Zunge, moment... ]
Memories on Memorex. ![]() [ Rebella Sometimes. ] Ein kleines Freudentränchen vergießen, als ich in den Untiefen des Linus'schen Handschuhfachs plötzlich das längst verloren geglaubte Tape der Tapes wiederfinde. Schlagartig wieder 14something sein: Dauergefrustet, aber zum Glück mit einer stoischen Ignoranz dem "Normalen" gegenüber, einer guten Portion Trotz und immerhin ein wenig mehr Selbstbewusstsein als andere meines Alters ausgestattet an Bushaltestellen, Bahnsteigen, auf Schulhöfen stehen - rauchen, Kaugummi kauen und auf dem Walkman das Tape hören, bis es glüht. Mein Haar ist schwarz gefärbt und hinter dem etwa bis zur Oberlippe reichenden Pony sind meine Augen nur leidlich zu erahnen. Meine Hosen sind zerrissen und ich bin es auch. Mein Freund fährt Skateboard und meine Eltern hassen ihn. Außerdem erlauben sie mir kein Haustier, das größer ist als ein Wellensittich. Ich hasse meine Eltern und eigentlich auch den Großteil der restlichen Welt. Ich trage Schwarz, Zahnspangen und Pickel. Ich lege, aufgrund des eher dörflichen - also praktisch nicht vorhandenen - öffentlichen Personen-Nahverkehrs schier unglaubliche Strecken mit dem Fahrrad zurück. Wenn ich erst 16 bin, wird alles besser. Ich werde eine Band gründen. Und wenn ich 18 bin, spätestens dann(!) gehe ich nach Berlin und werde Comic-Zeichnerin und niemand, ausser mir selbst vielleicht, wird mich davon abhalten. Das alles schwöre ich. Mir selbst und jedem, der es sonst noch wissen will. Ich habe Robert Smith. Mir kann nichts passieren. Mitten in The Walk ist die A-Seite zu Ende. Ich drehe das Tape um, spiele die B-Seite und staune über den praktisch nicht wahrnehmbaren Qualitätsverlust des Sounds nach so langer Zeit. Morgen fahre ich wieder in die Agentur, gestalte Flyer, Webseiten und Anzeigen für Produkte, die ich selbst nie im Leben kaufen würde. Ich lebe in Düsseldorf, habe ein kleines Auto, eine Menge Katzen und keine Lebensversicherung. Ich habe Robert Smith. Mir kann nichts passieren.
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